Warum der Wissensaustausch innerhalb des Teams entscheidend ist

Hier wird der Kontext der Team-Kommunikation veranschaulicht und seine Bedeutung für ein gut funktionierendes Team unterstrichen. Es wird aufgezeigt, wie der Wissensaustausch das Team beeinflusst. Abschließend werden Erkenntnisse darüber geteilt, was andere Unternehmen über den Wissensaustausch gelernt haben, sowie einige weiterführende Literaturhinweise. Team-Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil jedes gut eingespielten Teams, und die Kommunikation des Teams wird anhand der folgenden drei Dimensionen analysiert: Wissensaustausch, fokussierte und spontane Kommunikation. Jede Dimension hat ihren eigenen Einfluss auf die Kommunikation des Teams.

 

Was bedeutet Wissensaustausch?
Wissensaustausch bezieht sich darauf, inwieweit proaktiv Erfahrungen, Wissen und relevante Informationen, die für die Aufgaben des Teams erforderlich sind, innerhalb des Teams ausgetauscht werden. Er ist auch mit aktivem Problemlösen verbunden und ein wesentlicher Indikator für den Aufbau hochwertiger Beziehungen. Es ist wichtig zu beachten, dass Wissensaustausch mehr ist als nur Kommunikation; es umfasst die Übertragung und Absorption von Wissen, was einen rekonstruktiven Prozess erfordert (Hendriks, 1999).

 

Wie beeinflusst der Wissensaustausch mein Team?
Teams mit einem hohen Maß an Wissensaustausch arbeiten reibungsloser und benötigen weniger Planung. Sie zeigen eine bessere Zusammenarbeit, weniger Konflikte und Missverständnisse sowie weniger Hindernisse aufgrund von Missverständnissen. Darüber hinaus fördert der Wissensaustausch informelle und frei fließende kooperative Interaktionen zwischen den Teammitgliedern und hält sie gegenseitig auf dem Laufenden. Niedrige Werte beim Wissensaustausch können sich nachteilig auf Innovation, Problemlösung sowie auf Lernprozesse und Standardarbeitsabläufe auswirken Selbst Team-Mitglieder:innen, die Experten auf ihrem Gebiet sind, erzielen keine hochwertigen Arbeitsergebnisse, es sei denn, sie teilen aktiv ihr Wissen und ihre Erkenntnisse innerhalb ihres Teams (Hendriks, 1999).

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Szenario: Ein neues Team-Mitglied versäumte es, wichtige Informationen mit einem potenziellen Kunden zu teilen, wodurch der Deal nicht zustande kam.

Negative Auswirkungen: Neben dem Nichtabschluss des Deals versäumte das Team-Mitglied auch, Standardarbeitsprozesse zu erlernen oder zu befolgen, da erfahrenere Team-Mitglieder:innen relevante Informationen hatten, die sie hätten teilen können, es aber versäumten.

Wie der Wissensaustausch hilft: Wenn relevante Informationen und Erfahrungen im gesamten Team geteilt werden, verbessern sich die Problemlösungsfähigkeiten und die Lernmöglichkeiten deutlich.

 

Was haben andere Unternehmen gelernt?
Im Rahmen der Entwicklung dieses Bewertungsinstruments wurden in einer Reihe von Workshops Kooperationen mit mehreren Unternehmen eingegangen, um unseren Ansatz zu verbessern und zu informieren. In der Forschung haben wir Folgendes zum Thema Wissensaustausch herausgefunden:

Kulturaufbau: Wenn die gesamte Team-Kultur darauf ausgerichtet ist, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Wissensaustausch stattfindet (Friesl et al., 2011).

Belohnungen: Einfache, aber bedeutsame Belohnungssysteme können dazu beitragen, das Teilen von Informationen und Fachwissen zu fördern und zu unterstützen (Lam & Lambermont-Ford, 2010). Beispielsweise können Karrieremöglichkeiten, die an die Weitergabe von Wissen gekoppelt sind, die extrinsische Motivation der Mitarbeiter steigern (Lam & Lambermont-Ford, 2010).

Zentrale Datenbank: Ein zentrales System, das manchmal als Wissensmanagementsoftware bezeichnet wird, kann hilfreich sein, um die Fähigkeiten und das Fachwissen aller aufzulisten. Dies ermöglicht das Speichern von Erfolgsgeschichten, Referenzen und bewährten Verfahren und ermöglicht es jedem, wertvolle Informationen jederzeit und überall zu erreichen (Hendriks, 1999). Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) kann dabei helfen, Barrieren für den Wissensaustausch zu überwinden und den Zugang zu Informationen zu erleichtern (Hendriks, 1999).

 

Herausforderungen und Lösungen:
Hierarchische Strukturen: In Organisationen mit stark hierarchischen Strukturen kann der Wissensaustausch durch Machtverhältnisse und Mikropolitik behindert werden (Friesl et al., 2011). Es ist wichtig, eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens zu schaffen, um diese Barrieren zu überwinden.

Misstrauen und Konkurrenz: Misstrauen zwischen verschiedenen professionellen Gruppen kann den Wissensaustausch behindern. Maßnahmen wie die Schaffung von sozialen Normen und Vertrauen sind entscheidend (Lam & Lambermont-Ford, 2010).

Technologische Unterstützung: Der Einsatz von Technologien wie Intranets und Wissensdatenbanken kann den Wissensaustausch fördern, indem sie zeitliche und räumliche Barrieren abbauen (Hendriks, 1999).

 

 

Literaturverzeichnis

Cheng, J., Sun, X., Li, K., & Zhong, Y. (2022). Flexible work arrangements and employees’ knowledge sharing in the post-pandemic era. Academy of Management Proceedings, 2022(1), 14387.

Friesl, M., Sackmann, S. A., & Kremser, S. (2011). Knowledge sharing in new organizational entities: The impact of hierarchy, organizational context, micro-politics and suspicion. Cross Cultural Management: An International Journal, 18(1), 71–86. https://doi.org/10.1108/13527601111104304

Hartner-Tiefenthaler, M., & Loerinc, I. (2022). Development and validation of a scale to measure communication behaviors in hybrid teams. In Academy of Management Proceedings (Vol. 2022, No. 1, p. 16041). Briarcliff Manor, NY 10510: Academy of Management.

Hendriks, P. H. J. (1999). Why share knowledge? The influence of ICT on the motivation for knowledge sharing. Knowledge and Process Management, 6(2), 91–100. https://doi.org/10.1002/(SICI)1099-1441(199906)6:2<91::AID-KPM54>3.0.CO;2-M

Lam, A., & Lambermont-Ford, J. P. (2010). Knowledge sharing in organisational contexts: A motivation-based perspective. Journal of Knowledge Management, 14(1), 51–66. https://doi.org/10.1108/13673271011015561

Share